Als ich das erste Mal Bilder vom Voodoo-Festival sah, wusste ich sofort, dass ich eines Tages dort hinreisen werde. Im Jahr 2018 war es dann soweit und es ging in einer Kleingruppe von 05.01-12.01 nach Westafrika.
Voodoo stammt aus der Fon-Sprache des alten Dahomey (das Königreich Dahomey, seit 1990 Republik Benin) und bedeutet Gott oder Geist und ist seit 1996 Benins offizielle Staatsreligion.
Schon bald in der Früh fuhr ich Richtung Deutschland, um von München meinen ersten Flug anzutreten. Bei jeder Gelegenheit erhöhte ich den Koffeingehalt in meinem Körper - in Portugal bekommt man übrigens guten Kaffee am Airport.
Togo
Die erste Nacht verbrachten wir im Hotel Napoleon Lagune in Lomé, der Hauptstadt von Togo. An jeder Ecke gab es afrikanische Schnitzereien und Figuren.
Das Frühstück in Westafrika ist einfach gehalten, der Kaffee war zum meinem Entsetzen - auf der ganzen Reise - von Nescafe, obwohl Afrika über eigenen Kaffee verfügen würde.
Die Cathédrale du Sacré-Cœur de Lomé, Herz-Jesu-Kathedralkirche, ist eine römisch-katholische Kirche im Zentrums von Lomé.
Der Grand Marché von Lomé bietet eine farbenfrohe Vielfalt, die man in europäischen Breitengraden selten findet.
Beim angrenzenden Marché Artisanal kann man unter anderem Holzschnitzereien oder Bilder erwerben. Bei einen Sprung in einen Supermarkt stieß mir sofort ein Stück Österreich ins Auge - Red Bull gibt es auch in Togo.
Zum schauen gibt es hier genug.
Die nächste Station war Agbodrafo am Togo-See, wo wir im schönen Hotel Le Lac nächtigten.
Mit der Piroge ging es über den Togo-See nach Togoville.
Ich versuchte mich darin, Wasser in einem Kübel aus den tiefen Brunnen zu ziehen und war ganz baff, wie schwer das ist.
Die Notre-Dame du Lac Togo, also die Kathedrale Notre Dame du Togo wurde 1910 erbaut.
Und hier soll angeblich die Jungfrau Maria erschienen sein.
Hier sind schon wieder mehr die Einflüsse des Voodoo sichtbar.
Voodoo-Altar mit Fetischen auf den Weg zum Voodoo-Priester - auch diese sind mittlerweise mobil erreichbar ;-)
Das Sklavenhaus von Agbodrafo, Maison Wood/Maison des Esclaves, ist eine Gedenkstätte der grausamen Zeit des Sklavenhandels.
Benin
Für den Grenzübertritt muss man mehrere Stunden einkalkulieren.
Wer glaubt, dass es in Europa oft zu bürokratisch abläuft, wird hier eine ganz neue Erfahrung machen.
In Grand Popo bei der Zangbeto-Zeremonie.
Zangbetos bezeichnen in der Yoruba Religion von Benin und Togo die traditionellen Voodoo-Wächter der Nacht, auch als Nachtwächter bekannt.
Sie gehören einer Geheimgesellschaft an, die Nicht- Mitgliedern den Zutritt zu ihren Tempeln strengstens untersagt und sogar mit dem Tod ahndet.
Bevor sie nächtens ihrer Wächter-Tätigkeit nachgehen, tanzen die von Geistern besessenen Zangbetos wie wirbelnde Heuhaufen.
Ein auf jeden Fall außergewöhnliches Spektakel.
Nach der Zeremonie ging es in das Hôtel Awalé Plage in Grand Popo.
In der Hafenstadt Abomey-Calavi ging es mit dem Boot über den See Lac Nokoué. Fotografieren ist hier, wie auch schon in den anderen Ortschaften, nicht immer gern gesehen. Wahrscheinlich haben es die Touristen in den letzten Jahren damit einfach übertrieben.
Die Pfahlbausiedlung Ganvié, welche auch als Venedig Afrikas bezeichnet wird.
Die Tofinu flüchtete vor den Fon- Kriegern hierher, um sich vor Sklavenfängern zu verstecken.
Ganvié heißt übersetzt so etwas wie: "die Leute, die den Frieden erreicht haben".
Auch hier sind die Einflüsse des Voodoo sofort zu erkennen.
Der Phytontempel, Temple des Pythons, befindet sich in Ouidah, dem Herzen des Voodoo.
Hier darf man auch mit Phytons auf Tuchfühlung gehen.
Nicht weit entfernt liegt der heilige Wald von Kpassé mit seinen großen Statuen.
Am place aux enchères - Platz der Versteigerung/Auktion - und beim l'arbre de l'oubli - der Baum des Vergessens - wird auf die grauenvolle Vergangenheit der Sklaverei hingewiesen.
Beim Baum des Vergessens mussten die Männer neunmal und die Frauen siebenmal jenen umrunden, um so rituell ihre Heimat für immer zu vergessen.
Der Baum der Rückkehr - l’arbre de retour - eine weitere der insgesamt 6 Stationen der Sklavenroute.
Porte du Non-Retour - die Pforte ohne Wiederkehr - ist ein hoher Torbogen mit großen Reliefs aneinander geketteter Afrikaner auf ihren Weg in die Verdammnis.
Hier betritt man auch das Areal des jährlichen Voodoo-Festivals.
Im Bénin Diaspora Hôtel waren wir einquartiert, um nicht weit zum, am nächsten Tag stattfindeten, Festival zu haben.
10. Jänner - Voodoo-Festival Ouidah, Benin
Es füllt sich immer mehr.
Mit Trommeln bringt man sich in Stimmung.
Das Festival lockt auch viele Touristen an.
Ziegen, die später als Tieropfer verwendet werden und jede Menge Voodoo-Fetische.
Tänze und Körperbemalung
Und ich mitten drin.
Tattoos dürften dort noch unüblich sein, meines am Unterarm erregte auf jeden Fall immer wieder Interesse, noch dazu, da es auf französisch ist.
Afrikanische Schönheiten gab es ebenfalls des Öfteren zu sehen.
Ehrenmänner mit ihren Trachten
Kein Wunder, dass es so viele Touristen hierher zieht - an jeder Ecke etwas zu sehen.
Zeremonien in Trance mit geschlachteten Ziegen
Neben der Polizei waren auch Bodyguard - Big-Man - zur Bewachung anwesend.
Auch Babys wohnten ruhig schlafend dem Festival bei.
Der Tag des Festivals war mit knapp unter 40° Celsius einer der heißesten. Am Strand des atlantischen Meeres war es aber nur geringfügig besser.
Etwas weg von Strand wurde kräftig einer gehoben, laut mitreisenden Afrika-Experten eher untypisch.
Ich nutzte jede Gelegenheit bei den Ritualen dabei zu sein.
Trommler
Übrigens sind Touristen, auch wenn offiziell eine Eintrittskarte gekauft wurde, nicht überall gerne bei den Ritualen gesehen. Bei obigen waren sich die Einheimischen nicht einig, ob wir dabei sein dürfen oder nicht und begannen daher auch einen handgreiflichen Streit, von dem wir dann ganz schnell die Flucht ergriffen.
Das Hotel Auberge Chez Théo liegt am See Lac Ahémé in der Stadt Possotomé.
Aufgrund der Wärme wachsen hier wunderschöne Blumen in allen Farben und Variationen.
Hier konnten wir im kleinen Rahmen einem privaten Voodoo-Ritual beiwohnen.
Hier wurde viel getanzt und wir durften mitmachen.
Ohne Handy - wohl kaum auf der Welt noch irgendwo vorstellbar.
auch die Kinder tanzten mit
Das Dorf Sé ist für Töpferei bekannt und man kann die Herstellung eines Tonkruges verfolgen. Bei der Hitze permanent gebückt zu sein, ist eine Herausforderung an sich, vom Arbeiten ganz abgesehen.
Nach der erlebnisreichen Tour ging es am nächsten Tag wieder über die Grenze nach Togo.
In dem Vorort von Lomé Akodésséwa gibt es den größten Fetischmarkt für Voodoo, den Marché des Féticheurs. Hier wird alles verkauft, was auf vier Beinen läuft - auch Katzen und Hunde, die hier kaum als Haustier gehalten werden.
Der Gestank aufgrund der Hitze ist neben dem Anblick der Tieropfer sehr herausfordernd.
Neben den Kadavern können auch jegliche Figuren erworben werden. Ich entschied mich für eine schöne Paar-Figur.
Mit in der Handtasche:
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